Byron Katie
Den eigenen Gedanken mit Verständnis begegnen
Gedanken sind harmlos, es sei denn, wir glauben sie.
Es sind nicht unsere Gedanken, die Leiden verursachen, es ist unser Anhaften an sie. Einem Gedanken anhaften bedeutet zu glauben, dass er wahr ist, ohne ihn zu hinterfragen. Eine Überzeugung ist ein Gedanke dem wir vielleicht über Jahre anhaften.
Die meisten Menschen denken, sie seien das, was ihre Gedanken ihnen vermitteln. Eines Tages fiel mir auf, dass ich nicht atmete —ich wurde geatmet.
Dann habe ich zu meinem Erstaunen auch festgestellt, dass ich nicht dachte—sondern dass ich tatsächlich gedacht wurde und dass das Denken nicht persönlich ist.
Erwachst du am Morgen und sagst zu dir selbst: „Ich denke, heute werde ich nicht denken!
Zu spät, du denkst bereits!
Gedanken tauchen auf.
Sie kommen aus dem Nichts und verschwinden im Nichts, wie Wolken, die über den Himmel ziehen. Sie kommen um zu gehen, nicht um zu bleiben. Sie richten keinen Schaden an, solange wir nicht glauben, sie seien wahr.
Bisher war niemand fähig, sein Denken zu kontrollieren, obwohl Menschen vielleicht die Geschichte erzählen, dass sie es können. Ich lasse meine Gedanken nicht los.
Ich begegne ihnen mit Verständnis, dann lassen sie mich los.
Gedanken sind wie eine sanfte Briese, wie die Blätter am Baum oder Regentropfen, die fallen. Sie tauchen auf, und durch die Untersuchung, können wir uns mit ihnen befreunden. Würdest du dich mit einem Regentropfen anlegen? Regentropfen sind nicht persönlich und ebenso wenig sind es die Gedanken.
Wenn wir einem schmerzhaften Konzept einmal mit Verständnis begegnen, finden wir es vielleicht interessant, wenn es das nächste Mal auftaucht. Was zuvor ein Alptraum war, ist jetzt einfach nur interessant. Wenn es das nächste Mal auftaucht, finden wir es vielleicht lustig. Das nächste Mal bemerken wir es vielleicht gar nicht mehr. Das ist die Macht von: Lieben was ist.
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