»Niemand mag und respektiert mich.« 

»Man muss kämpfen, um zu überleben.« 

»Es ist nie genug Geld da.« 

»Das Leben ist eine einzige Enttäuschung.« 

»Ich verdiene keinen Überfluss.« 

»Ich verdiene keine Liebe.«

 

Dies sind Glaubenssätze / Annahmen die ein Leben in Frieden, Liebe und Fülle verhindern.

Sind das auch Ihre Überzeugungen / Glaubenssätze?

 

 

 

Emotion und Ego

Das Ego ist nicht nur das unkontrollierte Denken, die Stimme im Kopf, die vorgibt, du zu sein, 

sondern auch die unkontrollierte Empfindung, 

die den Körper auf das reagieren lässt, was die Stimme im Kopf sagt.

Wir haben schon gesehen, in welcher Art von Gedanken die Stimme des Ego meistens schwelgt, 

und kennen die strukturelle Gestörtheit, die diesen Denkvorgängen unabhängig von ihrem Inhalt eigen ist.

Auf dieses gestörte Denken reagiert der Körper mit negativen Empfindungen.

Die Stimme im Kopf erzählt eine Geschichte, an die der Körper glaubt und auf die er reagiert. 

Diese Reaktionen sind die Emotionen. 

Die Emotionen wiederum führen den Gedanken, 

durch die sie überhaupt erst hervorgerufen wurden, neue Energie zu. 

Ein Teufelskreis aus ungeprüften Gedanken und Empfindungen entsteht, 

der emotionales Denken und Geschichten erfinden auslöst.

Die emotionale Komponente des Ego ist bei jedem Menschen anders. 

Bei manchen Egos ist sie größer. 

Gedanken, die emotionale Reaktionen im Körper auslösen, 

schießen manchmal so schnell durch den Kopf, 

dass der Körper schon mit Empfindungen aufwartet, 

noch ehe der Verstand Zeit hatte, 

sie in Worte zu fassen, 

und sie in eine Reaktion verwandelt. 

Solche Gedanken existieren auf einer vorverbalen Ebene 

und können als stillschweigende, unbewusste Annahmen bezeichnet werden. 

Sie stammen aus früheren Konditionierungen der betreffenden Person, 

normalerweise aus der frühen Kindheit. 

»Den Menschen ist nicht zu trauen« 

wäre ein Beispiel für eine solche unbewusste Annahme bei jemandem,

dessen Ursprungsbeziehungen - die zu Eltern und Geschwistern - keine Hilfe für ihn waren 

und kein Vertrauen in ihm begründeten. 

Hier ein paar der gebräuchlichsten unbewussten Annahmen: 

»Niemand mag und respektiert mich.« 

»Man muss kämpfen, um zu überleben.« 

»Es ist nie genug Geld da.« 

»Das Leben ist eine einzige Enttäuschung.« 

»Ich verdiene keinen Überfluss.« 

»Ich verdiene keine Liebe.«

Unbewusste Annahmen erzeugen Empfindungen im Körper, 

die umgekehrt wieder die Geistestätigkeit anregen und/oder Sofortreaktionen auslösen. 

So wird deine persönliche Realität erschaffen.

Die Stimme des Ego greift ständig störend in das natürliche Wohlbefinden des Körpers ein. 

Fast jeder menschliche Körper ist starkem Stress und Druck ausgesetzt, 

nicht weil er durch äußere Faktoren bedroht würde, 

sondern von innen her, 

durch sein Denken. 

Mit dem Körper ist ein Ego verbunden, 

und er kann nicht anders, als auf all die gestörten Denkmuster zu reagieren, 

aus denen es sich zusammensetzt. 

Daher ist der unaufhörliche Strom zwanghafter Gedanken 

von einem Strom negativer Emotionen begleitet.

Was ist eine negative Emotion? 

Eine Emotion, die sich schädlich auf den Körper auswirkt, 

ihn aus dem Gleichgewicht bringt und daran hindert, harmonisch zu funktionieren. 

Angst, Unruhe, Wut, Groll,

Traurigkeit, Hass, Abscheu, Eifersucht und Neid, 

all das unterbricht den Energiestrom im Körper 

und greift das Herz, das Immunsystem, die Verdauung, die Hormonproduktion und vieles mehr an. 

Selbst die Schulmedizin, die noch sehr wenig über das Wirken des Ego weiß, erkennt allmählich eine Verbindung zwischen negativen Gemütsregungen und physischen Erkrankungen. 

Eine Emotion, die dem Körper schadet, teilt sich auch den Menschen mit, 

die mit dir in Berührung kommen, 

und so werden durch eine Kettenreaktion zahllose Unbeteiligte indirekt in Mitleidenschaft gezogen. 

Es gibt einen Oberbegriff für alle negativen Emotionen: das Unglücklichsein.

Haben positive Emotionen den entgegengesetzten Einfluss auf den physischen Körper? 

Stärken sie das Immunsystem, kräftigen und heilen sie den Körper? 

Das tun sie tatsächlich, 

aber wir müssen unterscheiden zwischen positiven Emotionen, die vom Ego ausgehen, 

und den tieferen Empfindungen,

die der natürliche Zustand der Verbundenheit mit dem Sein hervorbringt.

Positive Emotionen, die vom Ego kommen, bergen bereits das Gegenteil in sich, 

in das sie sich schnell verwandeln. 

Hier ein paar Beispiele: Was das Ego Liebe nennt, ist Besitzergreifung und Anklammern und

kann in Sekundenschnelle in Hass umschlagen. 

Die Vorfreude auf etwas, 

die durch eine vom Ego ausgehende Überbewertung der Zukunft aufkommt, 

schlägt leicht ins Gegenteil um - in Frustration und Enttäuschung -, 

wenn das betreffende Ereignis vorbei ist oder die Erwartungen des Ego nicht erfüllt.

Den einen Tag ist man aufgekratzt und glücklich, weil man Lob und Anerkennung erfährt, 

und den anderen fühlt man sich zurückgesetzt und ist unglücklich, weil man kritisiert oder ignoriert wird. Auf eine wilde Party, die freudig genossen wurde, 

folgen am nächsten Morgen die Ernüchterung und ein Kater. 

Es gibt nichts Gutes ohne Schlechtes, kein Hoch ohne Tief.

Vom Ego ausgelöste Emotionen rühren von der Identifikation des Verstandes mit äußeren Faktoren

her, die natürlich flüchtig sind und sich jeden Augenblick verändern können. 

Die tieferen Empfindungen sind im Grunde gar keine Emotionen, sondern Seinszustände. 

Emotionen gehören ins Reich der Gegensätze. 

Seinszustände können zwar verschleiert werden, aber sie haben kein Gegenteil. 

Sie entspringen deinem Inneren als die Liebe, die Freude und der Frieden, 

die Aspekte deines wahren Wesens sind.

 

 

Eckhart Tolle - Eine neue Erde

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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